Peace Treaty? III
(2025)

Die aus St Petersburg stammende Künstlerin Liza Sivakova setzt sich in ihrer Malerei intensiv mit universellen Themen wie Macht, Willkür, Konflikten, Ungerechtigkeiten und sozialen Umbrüchen auseinander. Ihre Werke entstehen aus einer Kombination von Archivmaterial, Symbolen und persönlichen Erfahrungen, die sie zu fiktiven Szenarien verdichtet. So entstehen atmosphärisch verdichtete Bilder, die historische Ereignisse und Figuren in surrealen, mehrdeutigen Szenen darstellen.
In ihrer aktuellen Serie Peace Treaty? Beschäftigt sich die Künstlerin mit dem Konzept des Friedensvertrags und seiner inhärenten Ambivalenz. Was bedeutet es, „Frieden zu schließen“? Wie dauerhaft und gerecht sind solche Abkommen in der historischen Realität? Sie hinterfragt den Friedensvertrag nicht als eindeutige Versöhnungsgeste, sondern als vielschichtigen, fragilen politischen Akt.
Wir zeigen Peace Treaty? III, welches die Potsdamer Konferenz von 1945 aufgreift. In einer verfremdeten, fast traumartigen Szenerie – in der sich farbige und schwarzweiße Bildanteile abwechseln – begegnen sich Winston Churchill, Harry S. Truman und Josef Stalin. Dieser nachinszenierte Moment verweist nicht nur auf die historische Bedeutung des Treffens, sondern auch auf seine zerbrechlichen Nachwirkungen. Die bewusste Verzerrung der Geschichte ist ein zentrales künstlerisches Mittel in der Malerei von Sivakova, um Unsicherheiten, Machtverschiebungen und die brüchige Natur politischer Versprechen sichtbar zu machen.