#WOD - Weltoffenes Dresden ist ein 2014 gegründeter, offener Zusammenschluss von Kulturinstitutionen in Dresden.

Gemeinsam setzen wir Zeichen für einen achtsamen Umgang mit unserer demokratisch verfassten freiheitlichen Gesellschaft und ihrer Kultur.

Gemeinsam treten wir ein für eine weltoffene und solidarische Gesellschaft, demokratische Werte sowie die Vielfalt und Freiheit von Kunst und Kultur.

Gemeinsam laden wir ein zum Austausch und zur Verständigung

Gemeinsam setzen wir uns ein für die Würde eines jeden Menschen.

Gemeinsam setzen wir Zeichen für einen achtsamen Umgang mit unserer demokratisch verfassten freiheitlichen Gesellschaft und ihrer Kultur.

Weltoffenes Dresden

Für die Robotron-Kantine

Offene Stellungnahme des Kulturbündnisses # Weltoffenes Dresden

Der Beschluss des Dresdner Stadtrates im Mai 2024, die Robotron-Kantine als Standort zeitgenössischer Kunst in Dresden zu sichern, bewies Weitsicht: Mit Hilfe einer großzügigen Spende der Familie Arnhold sowie einer beim Bund beantragten Förderung und einem im Verhältnis dazu kleinen städtischen Eigenanteil soll das unter Denkmalschutz stehende Gebäude für Dresden gesichert werden. Dieser Beschluss legt auch in Zeiten knapper kommunaler Mittel auf hocheffiziente Weise einen soliden Baustein für die Zukunft und wurde aus diesem Grund von einer breiten Mehrheit im Stadtrat getragen.

Mit der Robotron-Kantine soll eines von wenigen verbliebenen Denkmalen der Nachkriegsmoderne in Dresden für eine geeignete und bereits etablierte Nutzung ertüchtigt und erhalten werden:

Perspektive und neuer Standort des Kunsthauses, das die einzige Kultureinrichtung in städtischer Trägerschaft in Dresden ist, die das aktuelle internationale Kunstgeschehen zeigt - und damit ein wichtiges umfassendes Umfeld für die Sammlung in der Städtischen Galerie im Landhaus bildet, die der regionalen Kunstentwicklung gewidmet ist. Die unmittelbar nah des historischen Zentrums gelegene und damit auch für den Tourismus gut erreichbare Robotron-Kantine sollte ein zentraler Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst werden - einschließlich der Ostrale und weiterer Partner - und damit zugleich ein potentiell bedeutender Lern- und Vernetzungsort für Studierende der renommierten Hochschule für Bildende Künste wie auch ein Ort lebendiger Stadtgeschichte.

Für eine weltoffene Kulturmetropole und die in ihr lebenden Menschen ist die Robotron-Kantine ein Ort der zeitgenössischen Kunst und Kultur, der bereits jetzt Strahlkraft in Dresden wie auch darüber hinaus bewiesen hat. Bereits jetzt trägt der Ort als lebendiges Zeugnis einer besonderen und durch Technologie, Moderne und Kunst gleichermaßen geprägten Dresdner Kulturlandschaft zu der Attraktivität unserer Stadt für Besuchende bei.

Als großes Bündnis der wichtigsten Kultureinrichtungen Dresdens möchten wir den Stadtrat dringlich darum bitten, den im Dezember getroffenen Beschluss zur städtischen Beteiligung und die Inanspruchnahme der verbindlich zugesagten und nur noch in diesem Quartal bereitstehenden Fördermittel des Bundes zu überdenken: Mit den Bundesmitteln in Höhe von 4 Mio Euro und der Spende der Familie Arnhold steht derzeit eine Gesamtfördersumme von insgesamt 5,5 Mio Euro für die Sanierung zur Verfügung. Der hier zusätzlich erforderliche städtische Eigenanteil war mit 1,5 Mio Euro ausgesprochen gering angesetzt; er lag damit im Dezember schon bei nur einem Fünftel einer geplanten Bausumme von 7 Mio und kann sicherlich auch vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltsnotlage erneut nachverhandelt werden.

Dresden sollte sich auch zukünftig des Vertrauens durch das langjährige positive Engagement der Familie Arnhold wie auch der Förderung langfristig abgestimmter gemeinsamer Ziele durch den Bund würdig und als verlässlicher Partner erweisen.

Auch vor dem Hintergrund der bereits zugesagten umfangreichen Drittmittel für eine Sanierung ist ein zukünftiger Kulturbetrieb in der Robotron-Kantine, der auch weiterhin ohne Sanitäranlagen, ohne Heizung wie auch ohne intakte Gebäudehülle Kultur gestaltet werden soll, nicht erklärbar und auch auf kurze Sicht nicht nachvollziehbar - von den extremen praktischen Hindernissen für die Durchführung eines solchen Kulturbetriebes ganz abgesehen.

Der Dresdner Stadtrat sollte darum jetzt die Chance für die Sanierung ergreifen. Gerade in Zeiten angespannter Haushaltslage sollte die Sicherung von Eckpfeilern der städtischen Kulturlandschaft, die Betriebsfähigkeit der Kulturbetriebe und die Strahlkraft Dresdens als überregionaler Kulturstandort das oberste Ziel sein.

GEGEN DAS VERGESSEN

27. Januar – 25. Februar 2025

Vom 27. Januar, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, bis zum 25. Februar 2025 wird die Ausstellung GEGEN DAS VERGESSEN mit über 140 eindrucksvollen Porträts des Fotografen und Filmemachers Luigi Toscano in Dresden zu sehen sein. Die Bilder werden an der Frauenkirche sowie an zehn weiteren Orten in der Stadt gezeigt.

Ein multimediales Mahnmal der Erinnerungskultur

Mit GEGEN DAS VERGESSEN hat der deutsch-italienische Künstler Luigi Toscano ein einzigartiges Projekt geschaffen, das Überlebenden der NS-Verfolgung ein Gesicht gibt. Seit 2014 porträtiert Toscano Menschen, die diese Zeit des Grauens erlebt haben. Bis heute sind fast 500 Begegnungen in Ländern wie Deutschland, den USA, Österreich, der Ukraine, Russland, Israel, den Niederlanden, Frankreich und Belarus entstanden. Doch die Zeit drängt: Persönliche Begegnungen mit Zeitzeugen werden bald nicht mehr möglich sein. Mit seinem Projekt hält Toscano ihre Geschichten lebendig – als Mahnung für die Gegenwart und Zukunft.

https://www.luigi-toscano.com/

Ein besonderes Zeichen in Dresden

Die Ausstellung in Dresden liegt Luigi Toscano besonders am Herzen. „Als Mensch und Künstler empfinde ich eine tiefe Verbundenheit zu Dresden und diesem besonderen Ort, der Frauenkirche. Inmitten ihrer Geschichte und Symbolik möchte meine Ausstellung ein kraftvolles Zeichen gegen das Vergessen setzen und die Erinnerungen an die Herausforderungen unserer Vergangenheit lebendig halten – gerade jetzt, in Zeiten, in denen wir mehr denn je die Bedeutung von Gemeinschaft und Erinnerung erkennen müssen und bereit sein müssen, unsere demokratische Haltung einzunehmen.“

#WOD – Weltoffenes Dresden unterstützt die Ausstellung der Portraits an verschiedenen Orten in der Stadt und setzt so ein Zeichen gegen jede Form von Ausgrenzung und für Offenheit, Toleranz und Demokratie gesetzt.

Standorte

Frauenkirche, Neumarkt, sowie Ausländerrat Dresden e. V., Deutsches Hygiene-Museum Dresden, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Societaetstheater, Staatsoperette Dresden, Staatsschauspiel Dresden, Städtische Bibliotheken Dresden, tjg. Theater Junge Generation, Theaterkahn

Begleitprogramm zur Ausstellung

Montag, 27. Januar 2025

In der Frauenkirche Dresden (Hauptraum)

16.00 UHR Ausstellungseröffnung "Gegen das Vergessen"

Öffentliche Eröffnungsveranstaltung in Anwesenheit des Künstlers Luigi Toscano und des Dresdner Oberbürgermeisters Dirk Hilbert.

18.00 Uhr Wort & Orgelklang

Thematisch gestaltete Abendandacht mit Orgelmusik und Geistlichem Wort

(Eintritt frei)

Mittwoch, 29.Januar 2025, 19.30 Uhr

im Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus

Der Komet

Theaterstück nach dem Buch von Durs Grünbein

in einer Fassung von Tilmann Köhler, Uta Girod und dem Spielensemble

(12 € / erm. 8 €)

Freitag, 31. Januar 2025, 19.30 Uhr

In der Frauenkirche Dresden (Unterkirche)

Filmvorführung »Lest we forget | Gegen das Vergessen«

Vorstellung der für den deutschen Menschenrechtspreis 2020 nominierte Dokumentation »Gegen das Vergessen« über die bewegenden Geschichten hinter den Bildern.

(Eintritt frei)

Donnerstag, 6. Februar 2025, 19.30 Uhr

In der Frauenkirche Dresden (Unterkirche)

Erinnerung in Gefahr?

Herausforderungen in Zeiten von Fake News, Populismus und Manipulation

Führung durch die Ausstellung mit Luigi Toscano & Podiumsdiskussion, wie Erinnerungskultur heute gestaltet und verteidigt werden kann

(Eintritt frei)

Mittwoch, 12. Februar 2025, 19.30 – 21 Uhr

in der Zentralbibliothek im Kulturpalast, Veranstaltungsraum 1. OG

Literaturreihe „Erinnerungen – 1945 / 2025“

Podiumsgespräch mit Durs Grünbein und Tilman Köhler zu DER KOMET

(9 € / erm. 6 €)

Donnerstag, 13. Februar 2025, 20.00 – 21.00 Uhr

Im Salon des Staatsschauspiel Dresden, Schauspielhaus

LTI – LINGUA TERTII IMPERII

von Victor Klemperer

Lesung aus dem „Notizbuch eines Philologen“ zur Sprache des Nationalsozialismus

Einrichtung: Julia Weinreich, Jörg Bochow| Mit: Jakob Fließ, Karina Plachetka, Oliver Simon

(12 € / erm. 8 €)

Freitag, 14. Februar 2025,

im Festspielhaus von HELLERAU, Europäisches Zentrum der Künste

19.00 Uhr Gespräch mit dem Fotografen Luigi Toscano und der Installationskünstlerin Susan Philipsz

20.00 Uhr „Musik versus Barbarei“

Musikalisches Programm des œnm. œsterreichischen ensembles fuer neue musik

(21/14 €)

Samstag, 15. Februar 2025, 20.00 Uhr

Sonntag, 16. Februar 2025, 18.00 Uhr

im Festspielhaus von HELLERAU, Europäisches Zentrum der Künste

„Die Blechtrommel”

Szenische Lesung mit dem Schauspieler Devid Striesow in Begleitung des Schlagzeugers Stefan Weinzierl

(24/16 €)

Mittwoch, 19.2.2025, 19:00 Uhr

Im Internationalen Begegnungszentrum des Ausländerrat Dresden e.V.

Julius Ferdinand Wollf. Suche nach einem Ausgelöschten

Lesung in Kooperation mit dem Kunstblatt Verlag Dresden.

(Eintritt frei)

Donnerstag, 20.2.2025, 19:00 Uhr

Im Internationalen Begegnungszentrum des Ausländerrat Dresden e.V.

"Seit ich weiß, dass du lebst“ – In memoriam Nora Goldenbogen

Lesung von Dr. Sigurd Goldenbogen

Eine Kooperation mit Hatikva – Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e.V. / Unterstützt durch das House of Resources Dresden.

(Eintritt frei)

Freitag, 21. Februar 2025, 19:00 Uhr

In der Frauenkirche Dresden (Unterkirche)

Wappne Dich, mein Herz

Lesung über Graf James von Moltke

Die SchauspielerInnen Bernhard Bettermann und Regula Grauwiller lesen aus Briefen von James und Freya von Moltke, die Zeugnis geben von Widerstand und Menschlichkeit in dunkelster Zeit

(Eintritt frei)

Samstag, 22. Februar 2025, 19.30 Uhr

im Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus

Der Komet

Theaterstück nach dem Buch von Durs Grünbein

in einer Fassung von Tilmann Köhler, Uta Girod und dem Spielensemble

(25–28 € / erm. ab 12,50 €)

#KulturIstZukunft

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#KulturIstZukunft ist eine Statement-Kampagne des Dresdener Kulturbündnisses #WOD – Weltoffenes Dresden, in der sich 15 Intendant*innen und Leiter*innen zu Wort melden und vor drastischen Kürzungen im Kulturhaushalt warnen.

Derzeit kursieren unterschiedliche Szenarien umfassender Sparmaßnahmen in der Landeshauptstadt Dresden. Die geplanten Einsparungen betreffen auch und sehr massiv den Kulturbereich. Das Bündnis #WOD – Weltoffenes Dresden erklärt seine Solidarität mit dem bereits am 29. Oktober veröffentlichten „Offenen Brief für eine starke Kulturstadt Dresden“ (https://netzwerk-kultur-dresden.de/) und warnt zugleich deutlich vor den sich abzeichnenden verheerenden Folgen einschneidender Budgetkürzungen für Kultureinrichtungen der öffentlichen Hand. Ziel der gemeinsamen Kampagne #KulturIstZukunft ist es, aktiv das Gespräch mit der Politik zu suchen und Menschen überparteilich für die konkreten Auswirkungen von Kulturkürzungen zu sensibilisieren.

Die politisch Verantwortlichen sollten unbedingt ...

... die Konsequenzen der in Aussicht gestellten Kürzungen für die lebendige Dresdner Kulturlandschaft in ihre Überlegungen einbeziehen. Für das DHMD hätten sie Auswirkungen auf Öffnungszeiten und Eintrittspreise, aber vor allem auch auf die gesamte Ausstellungs- und Vermittlungstätigkeit. Dem bundesweit und international beachteten Haus würde mit einem solchen Einschnitt der Abstieg in die Mittelmäßigkeit bevorstehen, und wir können uns nicht vorstellen, dass die Stadt dieses Risiko eingehen möchte.

Dr. Iris Edenheiser, Direktorin des Deutschen Hygiene-Museums Dresden

Dresden ist ein weltoffener, wissenschaftsstarker Ort.

... Dass (auch) dieses Bild unserer Landeshauptstadt existiert und wahrgenommen wird, hat sie im Wesentlichen den Kulturinstitutionen zu verdanken. Glauben Sie nicht? Dann fragen sie einmal ChatGPT nach dem Profil unserer Stadt. Wenn das auch in Zukunft so sein soll, dann geht es darum, Institutionen, Vereine und Einrichtungen in diesem Bereich so zu fördern, dass sie nicht in ihrer Existenz bedroht sind – und damit in der Folge unsere Existenz als Kulturstadt gefährdet ist. „Es sind wenige Orte geblieben, an denen wir uns überhaupt begegnen können, da sich die Öffentlichkeit zunehmend in schalldichte Zellen aufteilt“, notiert der Schriftsteller Navid Kermani, der gerade mit dem Thomas Mann-Preis ausgezeichnet wurde. Wir sollten uns die Orte der Begegnung, die Labore der Fantasie, dringend erhalten. Denn kulturelle Praxis bedeutet die egozentrische Perspektive aufzugeben und sich einzulassen auf etwas Überraschendes, Fremdes - offen zu sein, für etwas, das sonst überhört oder übersehen wird. Diese Fähigkeit ist eine der Grundvoraussetzungen zukunftsfähiger Gesellschaften. Und sie ist harte Arbeit, die finanziert werden muss. Kultur ist nicht die Sahne auf dem Kuchen, sondern die Hefe im Teig.“

Joachim Klement, Intendant Staatsschauspiel Dresden

Kulturkürzungen und Kulturabbau greifen tiefer ...

... in gesellschaftliche Prozesse des Miteinanders ein als es Zahlen oberflächlich ausdrücken können. Die konkreten Zahlen bedeuten allerdings im Einzelnen konkrete Einschnitte bis hin zu massiven Gefährdungen wie aktuell im Fall von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste - ein internationales Produktions- und Gastspielhaus für Tanz, Performance und Musik. Wir arbeiten mit Künstler*innen und Companies aus aller Welt, aus Deutschland und aus Dresden, die wir projektweise engagieren. Die Besonderheit von HELLERAU besteht darin, dass wir kein eigenes Ensemble haben. Die angekündigten Sparmaßnahmen unserer Rechtsträgerin, der Landeshauptstadt Dresden, in Höhe von derzeit 470.000 Euro würden in HELLERAU zu massiven Einschränkungen des Programms für unser Publikum führen. Und die Kürzungen gehen unmittelbar zu Lasten der freien Künstler*innen. Ein ganzjähriges Spielzeitprogramm wäre nicht mehr zu stemmen. Damit würde HELLERAU seine internationale Strahlkraft und gleichzeitig vor Ort seine Attraktivität verlieren.

Carena Schlewitt, Intendantin HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste.

Wir machen Museum

... ohne Wände für und mit Besucher:innen. Durch Kürzungen gehen Menschen und Orte verloren.

Andrea O´Brian, Leitung Erich Kästner Haus für Literatur

Die drohenden Kultureinsparungen in Dresden gefährden unmittelbar ...

... die für 2025 / 2026 geplanten Bildungs- und Vermittlungsprojekte sowie die Jahresausstellungen wie z.B. „Plattenbau OST | WEST“ des Stadtmuseums Dresden. Mit diesen Angeboten bewahren wir nicht nur das kulturelle Erbe der Stadt, sondern sind auch ein notwendiger Interaktions- und Kommunikationsraum für aktuelle Themen einer vielfältigen Stadtgesellschaft. Die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Krisensituationen kann wesentlich durch die Kultur und insbesondere durch die städtischen Museen gesteuert werden!

Dr. Christina Ludwig, Direktorin Stadtmuseum Dresden

Kulturkürzungen würden AuditivVokal Dresden stark beeinträchtigen, ...

... sowohl wirtschaftlich als auch künstlerisch. Unsere Arbeit schafft Innovation in der Vokalmusik und verbindet Menschen durch metamoderne künstlerische Ansätze. Weniger Uraufführungen und Konzerte bedeuten weniger kreative Impulse für die Gesellschaft. Gerade in Krisenzeiten ist Kultur essentiell, um gesellschaftliche Brücken zu bauen und Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Um wirtschaftlich tragfähig zu bleiben, benötigen wir dringend eine stabile Förderung.

Olaf Katzer, Künstlerische Leitung AuditivVokal Dresden

Mit Sorgfalt öffentliche Haushalte zu planen ...

... und die jeweiligen Folgen abzuwägen, ist eine große Herausforderung. Kürzungen im Sozialen, bei der Bildung und in der Kultur können fatale Folgen haben, sie führen zu Entscheidungen für das Gegenteil von dem, was wir alle für die Zukunft wollen: Zur Verengung von Zugängen und damit zu Elitenförderung.

Outreach- und Bildungsangebote, für die schon vorher zu wenig Mittel da waren, brechen komplett weg, Menschen aus bildungsfernen Kontexten finden noch weniger zur Kultur als zuvor. Die Zukunft öffentlicher Kultureinrichtungen wie auch die der Museen und des Kunsthauses, die schon zuvor am unteren Limit operieren mussten, und bereits durch vorangegangene Kürzungen in ihrer Basis erheblich gefährdet wurden, ist nicht mehr stabil. Kultur, die nicht länger für die Bürger*innen da sein kann, für die sie gedacht ist, wird an der Erfüllung ihrer Aufgaben aktiv gehindert – das kann und sollte kein Ziel demokratischer Politik sein.

Christiane Mennicke-Schwarz, Leiterin Kunsthaus Dresden

Kultur – Fundament unserer Gesellschaft, Teil unserer DNA.

Wir brauchen Räume der Offenheit und Vielfalt, Räume für kollektive Erlebnisse, Räume als Reflexionsorte für zwischenmenschlichen Dialog. Die Palucca Hochschule für Tanz Dresden lebt, gestaltet und erhält das Kulturerbe und die Kunstform Tanz mit kreativer Diversität – tagtäglich, seit 100 Jahren. Eine substanzielle Kulturförderung sichert nicht nur Arbeitsraum für unsere Studierenden, ob als TänzerInnen, BallettmeisterInnen, PädagogInnen, ChoreografInnen und KünstlerInnen, sondern ist eine essentielle Investition für unserer aller Zukunft !

Prof. Katharina Christl, Rektorin der Palucca Hochschule für Tanz Dresden

Entfernt man das Sicherheitsnetz einer Hochseilartistin, ...

... muss man sich nicht wundern, wenn sie keine neuen Sprünge wagt. Kürzungen in der Kultur sind fatal für die Innovationskraft der Branche und damit unmittelbar für unsere Gesellschaft. Neue Ideen, die in der Lage sind, unser Jetzt zu transformieren brauchen eine Basis. Von da aus sind sie in der Lage sich hoch zu schrauben und wirtschaftliche Sprungkraft zu erzeugen, die weit über die Brillianz der Szene hinaus geht.“

Henrike Terheyden, Vorständin WIR GESTALTEN DRESDEN

Kunst und Kultur sind in unserem Land – Gott sei Dank - Ausdruck einer vielfältigen Gesellschaft, ...

... die sich selbst immer wieder kritisch reflektiert. Kunst und Kultur gestalten Räume für einen offenen Diskurs, für Miteinander und Teilhabe. Kunst und Kultur schaffen grundlegende Werte, die unsere freie Gesellschaft tragen und formen, die Hoffnung stiften und Versöhnung fördern. Kunst und Kultur sind kein Beiwerk, sondern fundamentale Bestandteile einer funktionierenden Demokratie! Sie sind ein Wert für sich. Sie bedeuten Arbeit. Sie sind nicht selbstverständlich. Sie sind niemals umsonst !

Maria Noth und Markus Engelhardt, Geschäftsführende der Stiftung Frauenkirche Dresden

Kunst und Kultur ermöglichen Dialog, den Blick über den Tellerrand, ...

... den Austausch von Meinungen und die Einordnung des Zeitgeschehens in den Kontext der Geschichte, sie bieten kurzweilige oder anregende Unterhaltung im öffentlichen Raum. Kürzungen treffen hier zuerst die kleineren und informellen Angebote am stärksten, wo Integration beginnt und soziale Bildung ihren Anfang nimmt. Das Verkehrsmuseum Dresden stärkt, wo es kann, die Kooperation unter den Kulturträgern in der Landeshauptstadt Dresden.

Dr. Michael Vogt, Direktor Verkehrsmuseum Dresden

Zunehmende ...

... verbale, geistige und körperliche Gewalt, Einsamkeit, Armut in jederlei Hinsicht, Spaltungen in der Gesellschaft. Seit Jahren werden in der Politik solche Erscheinungen eines gesellschaftlichen Verfalls beklagt.

Das Wort Kultur bedeutet ursprünglich Pflege, Pflege des Bodens. Es kommt, wie so vieles Gute in unserer Sprache und überhaupt in unserem Leben, aus der Fremde. Kultur ist der Boden, auf dem wir uns befinden. Kunst, oft im selben Atemzug genannt, ist das vielleicht wichtigste Experimentierfeld für unsere Gesellschaft.

Kultur pflegt und Kultur will gepflegt und gelebt sein. Dazu bedarf es des Disputs, des Austauschs und der sozialen Orte, an denen man sich trifft, Kultur pflegt und von ihr gepflegt wird.

Auch der Begriff Politik ist als Wort für die Kunst der Staatsverwaltung ein Import und hat viel mit Kultur zu tun. In jeglicher Hinsicht. Bestenfalls gründen beide auf Vertrauen.

Kultur, Kunst, ihre Orte und Strukturen wurden über lange Zeit oft mühsam und mit viel Engagement aufgebaut. Die Mittel dafür waren insgesamt niemals reichlich. Sie ideell oder materiell zu beschneiden, macht uns alle, macht die Gesellschaft nur ärmer.

Frank Eckhardt, Geschäftsführer und künstlerischer Leiter riesa efau. Kultur Forum Dresden

Kultureinrichtungen sind gemeinwohlorientierte Orte ...

... der Bildung, der Begegnung und des gesellschaftlichen Diskurses und stärken damit unsere Demokratie. Als Bibliothek teilen wir Wissen, fördern Bildung, Informations- und Medienkompetenz und verbinden Menschen. Kultur schafft zudem Orientierung, Gemeinschaft und Zusammenhalt. Diese Werte müssen wir stärken und brauchen dafür den gesellschaftlichen Rückhalt und die politische Unterstützung. Gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten mit zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung ist eine starke und vielfältige Kulturlandschaft ein politisches Erfordernis.

Katrin Stump, Generaldirektorin Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

Die aktuellen kulturpolitischen Entwicklungen in Sachsen und bundesweit ...

... bedeuten nicht nur Kürzungen der Budgets der einzelnen Institutionen, sondern gehen an die Substanz der Kultur. Jedes weitere Budgetloch schadet der gesamten kulturellen Landschaft in Deutschland und das in Zeiten politischer Extreme. Kultur stärkt die Gemeinschaft und stärkt die Vielfalt. Kunst ist Ausdruck dieses Miteinanders und des Austauschs. Dafür steht die Staatsoperette als Institution und dafür setze ich mich als Intendantin dieses Hauses vehement ein ! Eine starke Gesellschaft braucht eine starke Kunst- und Kulturszene !

Kathrin Kondaurow, Intendantin Staatsoperette Dresden

Kultur ist das, was uns verbindet und zusammenhält.

In einer Zeit der Umbrüche brauchen wir die Orte der Kultur, an denen Menschen zusammenkommen, an denen Werte und Orientierungen für die Zukunft verhandelt werden, mehr denn je. Das Gemeinsame müssen wir uns immer wieder neu erarbeiten und allen zugänglich machen. Kürzungen verstärken nur das Auseinanderdriften der gesellschaftlichen Gruppen. Die Kultureinrichtungen sind für unsere Stadt gerade jetzt besonders wichtig.

Roland Schwarz, Direktor der Technische Sammlungen Dresden

Das tjg. leistet ...

... mit seinen generationsübergreifenden und gleichzeitig zielgruppengenauen Angeboten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag dazu, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg in eine immer komplexer werdenden Welt zu wachen und selbständigen Menschen zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, eine Haltung zu entwickeln. Somit ist es nicht etwa ein schönes Extra, an dem bei Bedarf gespart werden kann, sondern - wie ganz verschiedene Kultureinrichtungen - tragender Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Gefüges Dresdens.

Felicitas Loewe, Intendantin tjg. theater junge generation

Kunst und Kultur sind Lebenselixier einer demokratischen Gesellschaft.

Denn der interkulturelle Dialog trägt zur sozialen Bindekraft bei. Kunst und Kultur ermöglichen es Menschen, verschiedene Perspektiven und Lebenswelten kennenzulernen, was das Verständnis und die Toleranz innerhalb unserer Gesellschaft stärkt.

Nora Schmid, Intendantin der Semperoper Dresden