Mit einer fahrenden Ausstellung, thematischen Stadtrundfahrten und einem vielfältigen Programm von Sonderveranstaltungen begeben sich die Dresdner Kulturinstitutionen vom 1. bis 15. Februar 2020 auf die Straße.
Der Gedenkbus „Requiem für die Zukunft“ ist ein mobiles Projekt zu aktuellen Perspektiven des Gedenkens und der Trauer in Europa anlässlich des 75. Jahrestages der Kriegszerstörung Dresdens im Februar 1945.
Wir laden ein, aktuelle Perspektiven des Gedenkens zu reflektieren und unsere Stadt als Ort des Austausches zu erleben. „Damit solche Taten aufhören“, so begründete Ibrahim Arslan, Überlebender der rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992 sein heutiges Engagement gegen Rassismus. Auch für die Überlebenden und Zeitzeugen der Shoa steht immer die Sorge um die Zukunft im Vordergrund, wenn sie den Schmerz überwinden und über das Erlebte sprechen.
„Requiem für die Zukunft“ wird gemeinsam organisiert durch den offenen Zusammenschluss Dresdner Kultureinrichtungen #WOD – Weltoffenes Dresden.
Zusätzlich zu thematischen Stadtrundfahrten, Lesungen und Konzerten (siehe Programm mit Terminübersicht) lädt der #WODDoppelstock-Bus mit offenen Türen, einer fahrenden Ausstellung und heißen Getränken zu Austausch und Begegnung ein. Wie das Gedenken an die Kriegszerstörung Dresdens von 1945 bis heute geformt wurde und welchen Einflüssen es unterlag, davon erzählt eine Medienstation von Memorare Pacem e. V. sowie die Videostaffel „Wie Geschichte gemacht wird“ von Dresdner Schüler*innen. Aus der Perspektive von Zeitzeug*innen und Nachgeborenen spiegelt der Film „Come Together“ (2012) die Entwicklung von Ereignissen und Erfahrungen rund um das Gedenken an den 13. Februar – ein emotionsgeladenes Netz politischer Kräfte vor und nach 1989. Die Aufarbeitung und Fragen des Gedenkens an rassistische Gewalt nach 1989 in Deutschland spiegelt eine Reihe von Videointerviews mit Betroffenen des NSU-Terrors unter dem Titel „Spot The Silence“. Der Kurzfilmbeitrag „Unter der Bildfläche“ des Filmfestes Dresden reflektiert hingegen die Abbildbarkeit von Erinnerung und Wirklichkeit der NSU-Morde sowie überholte Erscheinungen, die NPD und Verschwörungstheorien. Das Langzeitprojekt „21“ befragt Menschen an verschiedenen Orten nach ihren Erinnerungen an das Erwachsenwerden in dem Jahr, in dem sie 21 wurden, und verbindet damit verschiedene Generationen. Die Literaturauswahl wurde zusammengestellt vom Erich Kästner Haus für Literatur e.V.